Die WHO zur gesundheitsfördernden Wirkung kultureller Aktivitäten

Sonnenaufgang im Weltall

6. Februar 2020

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich während der einjährigen Laufzeit unseres Projekts ausdrücklich zur gesundheitsfördernden Wirkung kultureller Aktivitäten geäußert:

Im November 2019 veröffentlichte die WHO eine wissenschaftliche Untersuchung, in der erstmalig der Zusammenhang zwischen der aktiven Teilhabe an Kunst und Kultur und der individuellen Gesundheit anhand von einer großen Anzahl weltweit veröffentlichter Studien beschreibt. Darin wird festgestellt, dass kreative Beschäftigung sich positiv auf die physische und psychische Gesundheit auswirken kann. „Die in diesem wegweisenden Bericht der WHO genannten Beispiele zeigen Wege auf, wie die Künste zur Bewältigung schwieriger oder komplexer gesundheitlicher Herausforderungen wie Diabetes, Adipositas und psychische Erkrankungen beitragen können. Dabei werden Gesundheit und Wohlbefinden in einem breiteren gesellschaftlichen und gemeinschaftlichen Kontext betrachtet und Lösungsansätze angeboten, die bislang von der medizinischen Praxis nicht effektiv umgesetzt werden konnten“, erklärt Dr. Östlin, die kommissarische WHO-Regionaldirektorin für Europa.
Bereits vor der Geburt und bis zum Lebensende können die Künste sich positiv auf die Gesundheit auswirken. So schlafen etwa Kinder, deren Eltern ihnen vor dem Einschlafen eine Geschichte vorlesen, während der Nacht länger und können sich in der Schule besser konzentrieren. Bei Jugendlichen, die in städtischen Gebieten leben, kann das Lernen unter Gleichaltrigen unter Einsatz von Methoden der Theaterpädagogik zu verantwortungsvollem Handeln beitragen, das Wohlbefinden fördern und die Exposition gegenüber Gewalt verringern. Im späteren Verlauf des Lebens kann Musik die kognitiven Fähigkeiten von Demenzkranken unterstützen. Insbesondere Singen verbessert erwiesenermaßen die Aufmerksamkeit, das episodische Gedächtnis und die exekutiven Funktionen.

Der Bericht untersuchte den gesundheitlichen Nutzen derartiger Interventionen (entweder durch eine aktive oder eine passive Teilnahme) und unterteilte dabei die Künste in fünf breitere Kategorien: die darstellenden Künste (Musik, Tanz, Singen, Theater, Film); die visuellen Künste (Basteln/Handwerken, Design, Malen, Fotografie); Literatur (Schreiben, Lesen, Besuch von Literaturfestivals); Kultur (Besuch von Museen, Galerien, Konzerten, Theatervorführungen); und Online-Künste (Animationen, digitale Künste usw.).

Weitere Informationen auf der Homepage der WHO unter:

http://www.euro.who.int/de/media-centre/sections/press-releases/2019/can-you-dance-your-way-to-better-health-and-well-being-for-the-first-time,-who-studies-the-link-between-arts-and-health

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