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Berührend- Annäherung an ein wesentliches Bedürfnis
19. September 2020 | 9:00 - 24. Januar 2021 | 17:00

Ausstellung: Berührend- Annäherung an ein wesentliches Bedürfnis
19. September 2020 bis 24. Januar .2021
€ 10,-/6,- ermäßigt
Kinder bis einschließlich 17 Jahre frei
Information: Zur Ausstellung erscheint ein 84 seitiges Magazin mit Texten, Essays und farbigen Abbildungen, das für 12,80 € im Museumsshop vor Ort zu erwerben ist.
https://www.museen-boettcherstrasse.de/ausstellungen/beruehrend/
www.museen-boettcherstrasse.de
Berührend – Die Doppeldeutigkeit im Titel der neuen Ausstellung des Paula Modersohn-Becker Museums ist ganz bewusst gewählt. Nicht nur die abgebildeten körperlichen Berührungen qualifizieren die insgesamt 60 Kunstwerke für dieses Projekt, sondern vor allem die emotionale Berührung, die durch die Eindringlichkeit der Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Videos hervorgerufen wird. Entstanden ist die Ausstellungsidee unter dem Eindruck der Abstands- und Distanzregeln zur Eindämmung des Corona-Virus im Frühjahr 2020. Denn vor diesem Hintergrund wurden plötzlich die vielen Berührungen und ihre facettenreichen Erscheinungen sichtbar, die dem thematischen Rundgang seine Struktur geben.
Wesentliche Aspekte des menschlichen Daseins werden in der Ausstellung durch Kunstwerke von Marina Abramović, Ernst Barlach, Lucas Cranach d.Ä., Vivian Greven, Bernhard Hoetger, August Macke, Robert Mapplethorpe oder Paula Modersohn-Becker visualisiert. Darunter Themen wie die Fürsorge einer Mutter für ihr Kind, die Verbundenheit zweier Liebenden, die Überschreitung von Grenzen oder unfreiwillige Nähe im Alltag. Der hohe Stellenwert der Berührung über die Kunst hinaus ̶ für die Entwicklung des Menschen, für sein soziales Zusammenleben und seine Gesundheit ̶ zeigt sich zudem durch Zitate, Texte und Videos von Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Berufsgruppen: eine Domina spricht über die Lust am Schmerz oder ein Masseur über die heilende Wirkung einer Berührung, der Produktdesigner erläutert die Relevanz der Haptik für seine Entwürfe und ein Tangotänzer die unausweichliche Körperlichkeit im Tanz.
Bitte NICHT berühren! – Dieses generelle museale Berührungsverbot gilt auch für diese Ausstellung. Doch kann die große Spannbreite an ausgestellten Werken veranschaulichen, wie sehr uns Kunst berühren kann, ohne sie selbst zu berühren.
Bildnachweis: Michael Wolf, tokyo compression # 75, 2010 © Estate of Michael Wolf, courtesy Galerie Wouter van Leeuwen, Amsterdam